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Interview: Eine Marchtrenkerin kandidiert für den Nationalrat

Stella Wetzlmair, beruflich als Referentin für Landeshauptmann Stelzer tätig und auch in der Marchtrenker Stadtpolitik engagiert, kandidiert für die ÖVP am sechsten Platz der Wahlkreisliste Hausruckviertel. Der „Marchtrenker Abend“ hat die Kandidatin zum Gespräch gebeten. Wetzlmair unter anderem über ihre Motivation, die Frage Schwarz oder Türkis sowie die Marchtrenker Stadtpolitik.

Frau Wetzlmair, Sie kandidieren auf der Nationalratswahlliste der ÖVP. Welche Themen sind Ihnen konkret wichtig?

    Ja, und das aus Überzeugung. Es gibt aktuell viele Themen, die mich bewegen. Ich bekomme es vor allem in meinem Freundes- und Bekanntenkreis mit: junge Leute möchten sich was aufbauen. Das ist aktuell nur sehr schwer möglich. Für mich ist es deswegen besonders wichtig, dass sich Leistung endlich wieder auszahlen muss. Das bedeutet für mich 1. Überstunden steuerfrei und 2. Bessere Rahmenbedingungen für Frauen und Familien schaffen. Wir haben bereits sehr gute Arbeit geleistet im Ausbau der Kinderbetreuung. Da müssen wir anschließen und es Eltern, vor allem Frauen, ermöglichen, nach der Karenz wieder voll in den Arbeitsmarkt einzusteigen. Also kurz und knapp: Leistung muss sich lohnen, Kinderbetreuung weiter ausbauen.

    Als auch auf Gemeindeebene tätige Politikerin haben Sie die Anliegen der Bevölkerung quasi griffbereit. Welche Themen aus der Bevölkerung nehmen Sie aktuell besonders stark wahr?

    Die hohe Inflation macht vielen zu schaffen. Außerdem machen sich viele Sorgen um die wirtschaftliche Lage im Allgemeinen. Von Unternehmern höre ich meistens, dass die Überregulierung sie nahezu lähmt.


    Die Zugehörigkeit zur ÖVP ist, wie vor allem ältere Marchtrenker wissen werden, in Ihrem Fall alles andere als „hausgemacht“. Warum haben Sie sich konkret für ein Engagement in der Volkspartei entschieden?

    Politisches Engagement liegt mir, wie Sie richtig erkannt haben, im Blut. Es freut mich, dass ich das fortführen kann. Für mich ist die ÖVP die richtige Partei, da sie für mich die richtigen Werte vertritt: Leistung, Familie, Sicherheit. Außerdem gibt die ÖVP jungen Menschen eine Chance und eine Stimme.


    Objektiv betrachtet, wird der derzeitige Listenplatz nicht unmittelbar für einen Einzug in den Nationalrat reichen, könnte aber eine Chance für die Zukunft sein. Was war konkret Ihre Motivation, diesen Schritt zu wagen?

    Meine Motivation ist, für die richtigen Werte und für die Mitte einzutreten. Aktuell versuchen gewisse politische Parteien zu spalten. Dem möchte ich entgegentreten – indem man den Dialog mit den Menschen sucht und die Stimme der Mitte, der Vernunft stärkt.


    Kanzler Nehammer hat sich, wie politische Beobachter konstatieren, nie ganz vom sogenannten türkisen Kurs von Sebastian Kurz losgesagt. Gerade viele jüngere Funktionäre in der VP sind diesem zugeneigt, manche sehen darin auch eine Notwendigkeit im Kampf um freiheitliche Wählerstimmen. Würden Sie sich als „türkise“ oder „schwarze“ ÖVP-Politikerin bezeichnen?

    Ich bin kein Fan von schwarz oder weiß, in diesem Fall schwarz oder türkis. Ich weiß wofür die Volkspartei steht und das ist mir wichtig. Die offizielle Parteifarbe ist, wie Sie sicherlich wissen, türkis.


    Sie werden in Marchtrenk als Aktivposten der Stadt-ÖVP wahrgenommen. Welche politischen Themen beschäftigen Sie gerade in der Marchtrenker Stadtpolitik?

    Sicherheit für unsere Kinder und die Ortsplanung. Es steht vor keinem Kindergarten ein Radargerät. Die Geschwindigkeitsüberschreitungen sind laut den Anrainern immens. Das kann es doch wirklich nicht sein. Da müssen wir was tun. Was unseren Ortskern betrifft – da geht es um das große Ganze. Unsere Ortsplanung lässt zu wünschen übrig. Da muss man sich einmal hinsetzen und alles aufrollen. 

    Peter Öfferlbauer

    Peter Öfferlbauer ist Exil-Marchtrenker und schreibt unabhängig, positiv und exklusiv über das Geschehen in der 15.000-Einwohner-Stadt.

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